Stellantis, der Eigentümer renommierter Automarken wie Vauxhall, Citroën und Peugeot, hat eine Warnung herausgegeben, dass es gezwungen sein könnte, die Produktion in Großbritannien auszusetzen, wenn die Regierung nicht stärkere Maßnahmen ergreift, um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen (EVs) anzukurbeln. Die CEO von Stellantis, Maria Grazia Davino, äußerte Bedenken, dass der derzeitige Ansatz der Regierung für das Verbot von Benzin- und Dieselautos negative Auswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens in Großbritannien haben könnte.
Während die britische Regierung ursprünglich beabsichtigte, den Verkauf von neuen Benzin- und Diesel-Fahrzeugen bis 2030 zu verbieten, wurde der Plan um fünf Jahre verschoben, um den Verbrauchern mehr Zeit für den Übergang zu EVs zu geben. Der Premierminister begründete dies damit, dass die „Anfangskosten“ von Elektrofahrzeugen immer noch übermäßig hoch seien. Dennoch hat Stellantis erheblich in seine Werke in Ellesmere Port und Luton investiert und plant, in beiden Anlagen Elektrotransporter herzustellen.
Allerdings betonte Frau Davino, dass das Unternehmen die Möglichkeit einer Verlagerung der Produktion an einen anderen Ort prüfen müsse, wenn der britische Markt nicht mehr attraktiv sei. Sie wies darauf hin, dass der Wettbewerb durch günstige chinesische Elektrofahrzeuge die Bedenken der Hersteller hinsichtlich der Einbußen bei den Gewinnmargen auf einem träge agierenden Markt weiter verstärkt habe. Die Notwendigkeit, den Absatz zu steigern, habe zu erhöhten Rabatten geführt, was wiederum den Gesamtgeschäftsfall für Stellantis beeinflusse.
Die Debatte über den Übergang zu Elektrofahrzeugen hat einen fortlaufenden Konflikt zwischen den Automobilherstellern und der Regierung ausgelöst. Sowohl die Konservativen als auch die Labour-Parteien haben Maßnahmen ergriffen, um die Emissionen zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern. Darüber hinaus hat die EU Bedenken hinsichtlich der unfairen Subventionen, die die chinesische Regierung ihrer EV-Industrie gewährt, geäußert, was zu möglichen hohen Steuern auf chinesische Importe führen könnte.
Indem Stellantis diese Warnung ausspricht, unterstreicht es die Notwendigkeit für die Regierung, eine proaktive Rolle bei der Förderung der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen einzunehmen. Das Fehlen einer Priorisierung dieses Übergangs könnte schwerwiegende Folgen für die Automobilindustrie in Großbritannien haben und sich potenziell auf Arbeitsplätze und Investitionen auswirken. Es ist entscheidend, dass Regierung und Hersteller eng zusammenarbeiten, um die Herausforderungen und Chancen, die sich durch die sich entwickelnde Landschaft der Elektrofahrzeuge ergeben, erfolgreich zu meistern.